60 Jahre Backhaus in Seedorf (2009)

Die Gemeinde Seedorf konnte im August 1949 ihren Bürgern das Backhaus mit seinem mächtigen und vielgerühmten Ofen zur Verfügung stellen. Damals war das ein wichtiger Teil der Grundversorgung.

Der mit Lehm aufgemauerte Ofen hat beeindruckende Maße. Gebaut hat ihn die Ofensetzer-Firma Oberle aus Villingen. Auf einem voluminösen Sandstein-Sockel mit den Maßen 4m x 4m ruht eine mächtige Backsteinkuppel bis zu einer Gesamthöhe von 3m. Innen ist der Ofen und die Kuppel mit Schamottsteinen ausgekleidet, die von oben nach unten bis zu 70cm langen "Schamott-Füßen" - den Deckensteinen - nach unten ragen und den Brennraum mit 3,5m x 2,5m x 35cm Höhe nach oben begrenzen.

In der Kuppel sind Heißluftzüge eingebaut. Die hohe Qualität des Ofens zeigt sich auch darin, dass er sehr wenig Wärme abgibt und die Backstube im Winter zusätzlich beheizt werden muß.

Der Brennraum fasst in einem Backgang bis zu 65 Brote .

Die von der Gemeinde bestellten Bäcker sorgten mit ihrem Fleiß und ihrer Gewissenhaftigkeit für den guten Ruf der Gemeinde-Einrichtung. Sie hatten es allerdings nicht immer leicht und brauchten "einen breiten Buckel" . Dem einen ist das Brot zu hell, dem anderen zu dunkel geworden, obwohl sie Seit' an Seit' gebacken wurden.

Heutzutage ist die Grundversorgung an Brot anderweitig gesichert, gibt es doch in jeder Gemeinde Bäckereien oder Filialen der Großbäckereien. So hat die Gemeinde Dunningen beschlossen, das Backhaus dem 2004 gegründeten Backhausverein Seedorf zu übergeben.